Veranstaltungen

Hier finden Sie aktuell anstehende Veranstaltungen sowie einen Einblick in die zeremonielle Vergangenheit der Funzel.

12.11.22.: Release Event anlässlich der siebten Ausgabe ANTI

Lilafarbenes Licht, Nebelschwaden, Musik. Sie wird leiser, als sich jemand in einem bunten Lamettaumhang von der Brüstung abseilt. Stille erfasst das Publikum. Die Gestalt baumelt in zwei Metern höhe und verkündet das Ende der Funzel zugunsten der ANTI-Funzel. Sie lässt sich vollständig ab, betritt den Betonvorsprung, der als Bühne dient. Das ferne Summen der Stromgeneratoren dringt dumpf hinüber. Eine kurze Danksagung folgt an die Autor:innen, das tolle Layout und alle, die das Release-Event möglich gemacht haben. Applaus schneidet die Ansprache etwas vorzeitig ab. Aber das ist nicht schlimm, denn trotz der Temperaturen ist man zum Feiern aufgelegt. – Das war ein kurzer Einblick in unser Release-Event. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an die drei tollen Workshops! Shoutout an das Licht, die Musik (nicht zu Vergessen der Musik-Performance), das Catering und die logistische Möglichmachung.


20. – 24.4.22: Funzel-Frühjahrsakademie „Sozialkritik und (alternative) Lebensstile“

Oberhalb des Gardasee, in einem italienischen Bergdorf ohne WLAN und somit fern und fernab von innereuropäischen Kriegen, Klimakatastrophe, Pandemie und gesellschaftlichem Rechtsruck, kann das Leben sehr einfach sein. Wir haben versucht, es uns dennoch nicht einfach zu machen. Innerhalb von drei Tagen diskutierten wir mehrere hundert Seiten – angefangen bei den perspektivischen Zugängen und Analyseangebote „des Sozialen“ über die kritische Kultur der Begriffsfindung bis zu den radikalsten Gegennarrativen. Fragen kamen auf wie: Was ist das Soziale? Wo fängt gesellschaftliche Veränderung an? Woher nimmt man die Gewissheit, zu sagen, dass und was schief läuft? Hayek trifft auf Harroway, Foucault auf Fromm, Spivak auf Frye. Enstanden ist ein Kaleidoskop an Begriffen, Theorien, Erfahrungsfetzen und geteilten Wahrnehmungen, das die schillerndsten Gespräche hervorbrachte. Eine genauere Aufarbeitung der Themen werden beizeiten noch geliefert.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden! Es hat uns super viel Spaß mit euch gemach und wir hoffen, dass wir uns bald wiedersehen.

P.S. So schwierig das Feld der Sozialkritik zu beackern war, so leicht und nahbar schien das alternative Leben, wenn wir gemeinsam kochten, essen, massierten, spazierten, schwammen, dachten und, ja, Dosenstachen.

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23. Juli 2021: Funzel Sommerfest in der Kath. Akademie Bayern. In Abwesenheit einer inhaltlichen Klammer, die normalerweise durch den Inhalt der neuen Ausgabe gegeben ist, habe wir zu unserem dreijährigen ‘Jubiläum’ einen Rotwein-besudelten Blick auf uns selbst geworfen – auf die philosophischen Schwerpunkte der letzten Ausgaben, auf die Themenstränge, die unsere Autor:innen und unsere Gemeinschaft umtreiben, auf Artikel die wir publiziert, und auf Texte, die wir herausgegeben haben. In diesem Rahmen haben sich drei thematische „Gesprächskreise“ bestehend aus sechs Autor:innen und zwölf Schlagwörtern zusammengefunden, die gemeinsam mit dem Publikum über die jeweiligen Themen diskutierten. Gefreut haben wir uns sehr, dass das Turtle Magazine während der Gesprächskreise einen Schreibworkshop zum Thema „Nähe“ veranstaltet hat. Danach gab es noch eine kleine Lesung. Zum Binge-Watchen gab es außerdem eine Videoinstallation und eine Ausstellung mit Funzelinterner Kunst. Für die musikalische Untermalung des social-distancing Moshpits sorgten NOT A PRODUCER und Emilk. Vielen Dank – natürlich an die Kath. Akademie Bayern für Ihre beständige Gastfreundschaft! – an alle, die geholfen haben und die, die gekommen sind. Wir hoffen ihr seid vom Dampf der Selbstbeweihräucherung auch so high geworden wie wir.

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17. – 21. September 2020: Sommerakademie Humanismus. Auf unserer zweiten Sommerakademie, die wir im ländlichen Arfrade auf einem Bauernhof mit Ziegen und Kühen abhielten, nahmen wir das Thema Humanismus aufs Korn. Basis für unsere Diskussionen bildete ein kurzer historischer Abriss des Humanismusbegriffes und dessen Entwicklung von der Renaissance bis in die Gegenwart. Giovanni Pico della Mirandola „Über die Würde des Menschen“ markierte den Startpunkt unserer Diskussionen über die philosophischen Voraussetzungen eines Humanismus und den damit eng verknüpften Begriffen wie „Mensch“, „Freiheit“ und „Bildung“. Die verschiedenen Denkarten, die mit dem Titel „Humanismus“ bezeichnet werden, unterscheiden sich in ihren Voraussetzungen und Idealen. So zum Beispiel der anthropologischer Humanismus Mirandolas, der mit der Beschreibung des Menschen als von Gott geschaffenes, freies Wesen einsetzt und des Bildungshumanismus Humbolds, der die Bildung des Menschen um des Bildens Willen fordert. Fortgesetzt wurden die Debatten mit zeitgenössischen Texten und mit Kritik am Humanismus in Form des politischen Anti-Humanismus. Abgeschlossen wurde die Akademie mit der Ausarbeitung eigener Konzepte. Frisch sauniert und mit Bier wurden sämtliche Gedanken weitergedacht. Nackt. (Die Teilnehmer – nicht die Gedanken.) Wie kann man eine humanistische Moral begründen? Was bedeutet Subjektivität in der humanistischen Tradition von Humboldt bis Sartre? Welche Implikationen haben aktuelle post- und transhumanistische Positionen für den Diskurs über Humanismus? Wie sieht das Verhältnis der Normativität des Humanismus zu anderen normativen Projekten wie der Transformation zu mehr Nachhaltigkeit oder der Digitalisierung aus? An dieser Stelle sei dem Hofprojekt Arfrade herzlichst gedankt. Danke. Das Ihr das möglich gemacht habt. Und auch danke für die Ziegen-Anti-Stress-Kur.

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23. Juli 2020: 3. Funzel Releaseparty. Anlässlich des Erscheinens unserer fünften Ausgabe LIFESTYLE haben wir wieder zu Feierlickeiten im Schwabinger Stadtschloss Suresnes eingeladen. Es gab – wie immer – im Gewand einer philosophischen Soireé Vorträge, reichlich Gedankennahrung und ein kleines Buffet. 

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10. Januar 2020: 2. Funzel Releaseparty. Das Erscheinen unser vierten Ausgabe FUTURE war Anlass zu weiteren Feierlichkeiten im Schwabinger Stadtschloss Suresnes. Auf einer abendlichen Soirée, bei drei philosophischen Vorträgen, Glühwein, Live-Jazz und kleinem Buffet gab es – wie immer – reichlich Gedankennahrung, Erstaunen und futuristisch-barocke Eleganz. Einige Eindrücke haben wir in Videoform festgehalten:

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15. – 19. September 2019: Niederthai Gespräche. Auf unserer ersten Sommerakademie, die wir zusammen mit NachwuchswissenschafterInnen des Netzwerks für Ordnungsökonomik und Sozialphilosophie und der Arbeitsgemeinschaft „Kritische Wissenschaft“ des Evangelischen Studienwerks in Niederthai in Tirol ausgerichtet haben, stand die Zukunft des Liberalismus zur Debatte. Unter dem Titel Gewonnene Freiheit – Enttäuschte Hoffnung? haben wir uns gefragt, ob sich der gegenwärtige Liberalismus in selbst hervorgebrachte Antinomien verstrickt hat, inwiefern eine liberale Wirtschaft ungewollt neue Zwänge schafft, welche Versprechungen der Liberalismus uns macht, und welchen Herausforderungen liberales Denken heute gegenübersteht. Dazu haben wir uns mit klassisch liberalen Autoren wie Humboldt, Mill, Hayek und Eucken beschäftigt, und diese mit Neoliberalismuskritikern wie Naomi Klein, David Harvey oder Erich Fromm konfrontiert. Die reichhaltigen und kontroversen Diskussionen haben uns kein einfaches Urteil erlaubt, aber unsere Sicht auf die Probleme freiheitlichen Denkens in der Gegenwart geschärft. Ein erstes Arbeitsprotokoll unseres Treffens lässt sich hier finden: Niederthai Protokoll

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19. Juli 2019: 1. Funzel Releaseparty. Anlässlich unseres 1jährigen Jubiläums und des Erscheinens der dritten Ausgabe haben wir im Juli erstmals öffentlich gefeiert. Die Party fand im Schwabinger Stadtschloss Suresnes auf dem Gelände der Katholischen Akademie statt.  Ungefähr 100 Menschen haben sich bei unserer philosophischen Soirée verschiedene Vorträge von Funzel-Autoren und Autorinnen angehört, diskutiert, flaniert und getanzt.