Wie läuft der Review-Prozess?

Durch die Struktur unserer Redaktionsarbeit unterläuft jeder Text einem Peer-Reviewprozess. Dieser ist nicht immer double blind, da es geschehen kann, dass die für die Editierung verantwortliche Person den Autor oder die Autorin persönlich kennt. Grundsätzlich versuchen wir aber, jeden Text zweimal gegenlesen zu lassen: einmal von der für die Editierung verantwortlichen Person, und einmal von denen, die allgemein für den Blog oder die Printausgabe zuständig sind. Die Auswahl der Person, die die Texte hauptverantwortlich editiert, liegt im Ermessen der Person, die für die Publikation verantwortlich ist. Sie kann auch vom Thema des Textes oder vom Thema der Sektion der Printausgabe abhängen. Meist senden sich in der Online-Redaktion die Schreibenden die Texte aber gegenseitig zum Editieren zu, da es keine eigenständigen Sektionen gibt. In der Print-Redaktion liegt dahingegen die Aufgabe der Editierung meist bei dem Verantwortlichen für die Sektion.

Der Fokus der Editierung ist, unabhängig davon, ob ein Text für die Print- oder die Onlineveröffentlichung begutachtet wird, meist gleich. Wir versuchen, uns an den in den Einreichungskriterien genannten Punkten a)-d) zu orientieren, um zu entscheiden, ob wir einen Text veröffentlichen oder nicht. In der Printausgabe kommt dazu noch der Aspekt der Selektion und Harmonisierung des Gesamttextkorpus hinzu.

Darüber hinaus ist es ein besonderes Merkmal der Editierungspraxis bei der Funzel, dass Texte nicht nur mit Bezug auf Orthographie und Grammatik überprüft werden, sondern auch inhaltlich redigiert werden. Das bedeutet, dass Editoren auch inhaltliche Anmerkungen an der Textsubstanz machen, Argumente hinterfragen oder die Belege von Aussagen überprüfen. Hierbei geht es uns nicht darum, abnormale Meinungen auszusondern, sondern darum, den Kern eines Textes so zu schärfen, dass er kritisch gelesen und diskutiert werden kann. Damit orientieren wir uns am Benevolenz-Prinzip. Wir sind überzeugt, dass man Texte ernst nimmt, indem man sie geradlinig beim Wort nimmt, ernsthaft diskutiert und ihnen auch widerspricht. Unsere inhaltliche Editierungspraxis versucht, Texte für solch eine kritische Lektüre zu optimieren. Daneben ist die inhaltliche Editierung auch ein Versuch, gerade Studienanfänger*innen, die beim Schreiben noch unsicher sind, konstruktive Kritik zu geben und mit ihnen gemeinsam die Textsubstanz so zu schärfen, dass am Ende ein lesbarer und philosophisch interessanter Text herauskommt. Denn die inhaltliche Editierung führt oft zu einem philosophischen Dialog zwischen Editor und Autor, und manchmal auch zu einem aufgelockerten Schreibstil. Daneben ist das Erfolgserlebnis, am Ende einer intensiven Editierung seinen ersten, philosophischen Text von Mitstudierenden lesen und diskutieren zu lassen, im Studium wichtig!

 

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